Eindrücke aus dem Yosemite Nationalpark
Yosemite

Der Yosemite National Park gilt als eine der schönsten Berglandschaften der Welt und zählt damit zu den beliebtesten Naturlandschaften des Westens. Von San Francisco und den Städten der Bay Area sind es ca. 178 Meilen bis in den Park, für amerikanische Verhältnisse nur ein Katzensprung. Daher strömen auch jedes Jahr ein paar Millionen Besucher in den Park um den Städten zu entkommen und die Natur zu genießen. Vor allem am Wochenende wollen viele Amerikaner den Anblick des vor Jahrmillionen durch Gletscheraktivitäten geformte Yosemite Valley und die Natur des Parks erleben. Der Naturforscher John Muir schrieb über den Park "Kein Tempel von Menschenhand kann sich mit Yosemite messen". John Muir war auch mit verantwortlich, dass die Region geschützt wurde. Der Park ist ganzjährig geöffnet und bietet dem Besucher je nach Jahreszeit unterschiedliche Eindrücke. Im Frühjahr donnern die Wasserfälle dank des Schmelzwasser der umliegenden schneebedeckten Berge in die Tiefe und im Herbst verwandelt sich das Tal in einen flammenden Farbenteppich. Im Winter wird der Park in eine weiße Winterlandschaft verzaubert und einige Straßen des Parks sind dann nicht mehr passierbar. So ist dann auch die Straßenverbindung von Crane Flat über die Tioga Road bis zum Tioga Pass Entrance von November bis Mai über komplett gesperrt ebenso die Glacier Point Road zum gleichnamigen Aussichtspunkt. Im Sommer kann man sich kaum vorstellen wie viel Schnee im Winter fällt, aber z.B. 2005 wurde aufgrund des vielen Schnees die Tioga Road erst wieder Ende Juni für den Besucherverkehr freigegeben.

Im Sommer ist der Park übervölkert und das bemerkt man vor allem im beliebten Yosemite Valley. Wer hier dann ein reines Naturparadies erwartet, wird wohl zuerst einmal sehr enttäuscht sein. Durch den enormen Besucheransturm kommt es im Valley zu Staus und Luftverschmutzung, was ein großes Problem darstellt. Es kann auch vorkommen, dass das Yosemite Valley wegen Überfüllung geschlossen wird. Die große Anzahl der erholungshungrigen Besucher, hat zu einer entsprechenden Infrastruktur geführt. So gibt es im Park unter anderem 5 Tankstellen, 15 Abfalldeponien, ca. 51 Läden und Restaurants. Es arbeiten über 3000 Personen im Park um die Bedürfnisse der Besucher zu stillen. Im Jahr kommen ca. 4 Mio Besucher in den Park, die es für den Nationalpark Service schwer machen die Natur für künftige Generationen zu schützen.
Die Beliebtheit des Parks hat auch dazu geführt, dass es sogar ein eigenes Autokennzeichen für den Park gibt, wie Ihr auf dem unteren linken Bild sehen könnt. Wenn man, wie wir im Juni oder Anfang Juli, den Park besucht und dort auch übernachten will, trifft man an den Campingplätzen oft auf die Situation, die Ihr im unteren rechten Bild sehen könnt, "Camp Full". Es gibt dann kaum die Möglichkeit ohne vorherige Reservierung einen Platz im Valley oder auf den anderen Plätzen, die sich reservieren lassen, zu bekommen. So bleibt einem nur die Hoffnung, morgens einen Platz zu erhalten, der trotz Reservierung nicht belegt wurde oder auf einen der weiter entfernt liegenden Campingplätzen im Park, die nach dem "first-come first-served" Prinzip vergeben werden, sein Glück zu versuchen.
Autokennzeichen Einfahrt Crant Flat
Aber trotz dieser Einschränkungen ist der Park sehenswert und sollte auf jeder Reiseroute mit eingeplant werden. Folgt uns nun vom Crane Flat Campground in das 13 km lange Yosemite Valley.
Weil es im Yosemite Valley speziell in den Sommermonaten zu Engpässen kommt, trifft man kurz nach dem Zusammentreffen der El Portal Road und der Big Oak Flat Road auf den zweispurigen one-way Southside Drive, auf dem man durch das Valley geschleust wird. Entlang dieser Straße gibt es einige Parkbuchten, von wo aus man die umliegenden Berge, Wiesen und Wasserfälle bestaunen kann. Der Nationalpark Service bietet dem Besucher aber auch verschiedene Sightseeing Touren an, wie z.B. die 2-stündige Valley Floor Tour, die auf der 26 mi langen Fahrt an verschiedenen Stationen hält oder man erkundet das Valley mit dem Fahrrad. El Capitan
Auf dem oberen Bild ist der größte freistehende Monolith-Felsen der Welt, der El Capitan (2.307 m) zu sehen, der sich bei der Fahrt ins Tal auf der linken Seite des Valleys befindet. Seine über 1.000 m hohe Felswand ist für viele Felskletterer eine gewaltige Herausforderung. Aufgrund der fast senkrechten Felswand und der enormen Höhe, müssen die Kletterer in einem hängenden Biwack übernachten, allein die Vorstellung ist abenteuerlich. 1958 wurde die Felswand zum ersten Mal durchstiegen. Am Fuße des Berges beobachtet man immer wieder Leute mit Ferngläsern in der Hand, die Ausschau nach den Kletterern halten, die nur als winzige Punkte an der Felswand zu erkennen sind.
Bridalveil Fall Bridalveil Fall
Auf dem beiden oberen Bildern ist der Bridalveil Fall (189 m) zu sehen. Die durch den Wind entstehende Gischt versprüht den Wasserfall wie zu einem wehenden Brautschleier, daher auch der Name Bridalveil Fall. Vom Parkplatz am Southside Driveauf muss man ca. 10 Minuten laufen, bis man direkt unter dem Wasserfall steht.
Im Spätsommer kann es durchaus passieren, dass manche Besucher von dem einen oder anderen Wasserfall enttäuscht sind, da aufgrund von zu wenig Wasser nur ein schmales Band die Felswand herunterrinnt oder so gut wie ausgetrocknet ist.